Über den Vorteil des Älterwerdens und die Option von Schönheitsoperationen

Sie macht es uns mit der einmaligen Größe einer Diva vor: Attraktivität ist keine Frage des Alters! Im Gegenteil: Viele Menschen gewinnen mit zunehmenden Jahren an Wärme und Ausstrahlung. Natürlich aber wollen die Erfahrungslinien gepflegt werden – durch Lachen, das aus Falten schöne Falten macht, und genug liebevolle Hautpflege der Augenpartie.

In jenen Jahren schleicht sich bei vielen von uns auch die Frage ein, ob man angesichts einer sehr hohen Lebenserwartung Korrekturen vornehmen sollte, sozusagen prophylaktisch. Denn sicherlich ist es ein Unterschied, ob Augenlider, Wangenkonturen und andere neuralgische Stellen 50 oder 70 Jahre Zeit haben zu sinken, wenn man ab dem Alter der höchsten biologischen Kraft mit etwa 25 bis zum realistischen Lebensalter von 95 rechnet. Früher stellte sich die Frage nach Schönheitsoperationen nicht: Da gab es Skalpelle bevorzugt für notwendige Eingriffe, weniger Jugendwahn und eine größere Chance, so ein biblisches Alter erst gar nicht zu erreichen.

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Auf die Frage ob oder ob nicht liefert uns die Digitalisierung konträre Antworten: Einerseits begründen soziale Medien und ein Überdruss am Hochglanz den Siegeszug der Authentizität. Andererseits ist die Wiedergabe von Bewegtbild durch nicht enden wollende technische Neuerungen so gnadenlos wie nie und zeigt jede Pore der Haut pixelgenau. Nur Fotos lassen sich perfekt bis zur Celebrity-Darstellung auf dem Smartphone filtern. Einerseits lieben wir also ein Maß an Echtheit, das greifbar, unperfekt und individuell typisch sein darf – andererseits entschuldigen Kameras nichts. Sobald man die Falten geglättet hat, ist auf einmal die Narbe zu sehen. Es gibt individuelle Merkmale, die zum Markenzeichen wurden und die auch berühmte Vorbilder haben, vom Schlupflied über die Zahnlücke bis zum Muttermahl. Die Option zu behalten und dazu zu stehen, was änderbar aber part of the game (engl. Teil des Spiels) ist, sollte also in die Überlegungen einfließen. 

Denn Altern ist das eine große Ding im Leben, bei dem jede:r drankommt. Niemand muss drängeln – auch nicht die ganz großen Stars. Auch sie kommen “dran”:

Der Trumpf im Styling dieser besonderen Frau: Die Farben. Die Deneuve (nur eine Frau ihrer Klasse darf man so bezeichnen) hat schon immer den für sie vorteilhaften warmen Farbtönen den Vorzug gegeben, außerdem mit zunehmendem Alter auf hellere Farben gesetzt. Die für den eigenen Typ richtigen Nuancen ebnen die Haut und lassen sie gleichmäßiger erscheinen, nehmen Falten die Schärfe und lassen das Gesicht strahlen. Hier stimmt alles.

Foto: Martin Kraft (photo.martinkraft.com), Lizenz: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons