Was Ihrer Erscheinung im Business und privat mehr Höhe gibt
Der Handschlag besiegelte den perfekten Deal. Für Maximiliane war es auch ein innerer Erfolg – der Sieg über das eigene Image der „kleinen Frau“. Denn Maximiliane hat zwar einen großen Namen, ist aber körperlich eher das Gegenteil: Zierliche 1.53 Meter groß, was schon in der Schule regelmäßig für belustigte Kommentare sorgte. Als Kind hatte sie ihre Eltern so manches Mal dafür verflucht … bis sie vor einigen Monaten in einem tiefen Gespräch den Sinn dahinter verstehen lernte. Denn ihr Name ist Programm, das sie nun beginnt, mit Inhalt zu füllen. An diesem Tag wurde aus „Maxi“, dem netten Mädchen, Maximiliane, die Frau mit Format.
Was – außer dem Namen und dem damit verbundenen Selbstbild – hat sie geändert? Die Gesetzmäßigkeiten für das Styling kleiner Frauen im Geschäftsleben sind denen für ganz junge Frauen, die ins Berufsleben gerade einsteigen, relativ ähnlich: Beide müssen unter allen Umständen vermeiden, niedlich zu wirken.
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Die klassischen Kompetenzkiller wie Schluppen, Rüschen und Blümchen, Raffungen unter der Brust, hochblonde lange Haare oder auch eine Foto-Perspektive von schräg oben, die eine Frau im Handumdrehen zur Schülerin macht, entfalten gerade hier fatale Wirksamkeit.
Für eine klein gewachsene Frau ist die Proportion besonders wichtig. Eine gut gemachte Proportion wirkt auf Fotos nämlich größenneutral, das heißt, dass man auf einem Foto, das die Person alleine zeigt, nicht oder kaum sieht, dass sie nicht groß ist. Funktionierende Rezepte für die gelungene Proportion sind kurze, einreihig geschlossene Jacken in exzellenter Passform, schmale Röcke, lange schmale Hosen ohne Umschläge (bitte niemals 7/8 Länge wählen) und sogenannte Ton-in-Ton Farbkombinationen – also Farbstellungen, die möglichst auf flächige Kontraste verzichten. Außerdem sollten Schmuck, Accessoires und Muster zur Statur passen, also eher filigran (Schmuck) und klein bis mittelgroß sein und die verwendeten Stoffe nicht zu voluminös.
Es lohnt sich auch, den Blick auf das Gesicht zu lenken – mit einem interessanten Styling rund um den Kopf und einer unübertriebenen, aber lebendigen Gestik und Mimik. Wichtig ist insbesondere für kleine oder junge Frauen eine klare Stimme in der richtigen Tonlage. Viele Frauen sprechen zu hoch, weil sie nicht aus dem Bauch sprechen und atmen. Das richtige, ungekünstelte Timbre sollte also unbedingt trainiert werden.
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Müssen kleine Frauen modische Vorlieben nun im Büro ganz aufgeben?
Die oben genannten rüschigen Stilbotschaften haben auch an einer hoch gewachsenen Frau im Geschäftsleben nichts zu suchen. Statt Modevorlieben sind aber zunehmend Stilvorlieben im Business angebracht, welche der Persönlichkeit Ausdruck geben. Eine sportliche Frau zum Beispiel kann ohne weiteres entsprechende Details wie etwa Karos (in der richtigen Größe, versteht sich), mit Kontrastgarn abgesteppte Nähte, Laschen und Leisten etc. in ihren Businesslook integrieren. Mit der zunehmenden „Casualisierung“ der Kleidung, auch im Beruf, wird das zum Glück üblicher. Eine avantgardistische Frau trägt vielleicht einen ungewöhnlichen Stoff oder einen besonderen Schnitt – auch wenn sie Kostüm oder Hosenanzug trägt, und achtet auf extravagante Accessoires. Der Dresscode „seriös und angezogen“ ist im Büro zwar gesetzt – was wir aber innerhalb des Codex machen, ist unser Raum für Individualität.
Was streckt die Figur?
Alles, was die Figur optisch unterteilt, macht kleiner. Dazu gehören die erwähnten starken Hell-Dunkel-Kontraste genauso wie zu große Muster, Großmutters berühmte Querstreifen, zu breite Gürtel oder auch zu große Handtaschen, die eine kleine Frau schnell wie ein Kind aussehen lassen, das die Handtasche der Mutter spazieren trägt. Ein absolutes No-go sind auch zu lange Ärmel- und Hosenbeinlängen. Daraus ergibt sich was gut ist: Sie sollten die Längen immer überprüfen, auf eine schmale Silhouette achten, Proportionen richtig einschätzen und grundsätzlich nur Schuhe tragen, in denen Sie souverän gehen können. Außerdem sollten Sie Schwarz gerade am Gesicht durch vorteilhaftere Farben ersetzen, die ja durchaus businesslike und dunkel sein können – aber eben schmeichelhafter als ausgerechnet Schwarz, das den Menschen schnell „verschwinden“ lässt. Auch schön: Wenn die Jacke mit nur einem Knopf etwas tiefer schließt, was bei einer nicht zu starken Brustpartie gut aussieht. Mit einem andersfarbigen Top oder einer Bluse darunter ergibt sich nämlich eine schön streckende Vertikalbetonung.
Accessoires, Haarschnitt, Schuhe
Ihre Schuhe sollten Ihnen erlauben, sich natürlich bewegen zu können ohne dabei an Ihre Füße zu denken. Das „Nach oben denken“ steht ja auch symbolisch für die Geistesenergie. Und gute Verhandlungen kann eine Frau nun mal nicht führen, wenn die Füße schmerzen oder der Gang unsicher ist. Gerade kleine, etwas stärkere Figuren lieben oft hohe und dünne Absätze, die aber zur Proportion nicht passen. Ein breiterer Absatz oder ein nicht ganz so hoher Schuh sind besser für die Ausstrahlung.
Accessoires sollten im Geschäftsleben auch nicht zu romantisch ausfallen. Klare Linien wirken sachlicher und organisierter. Auch für die Frisur gilt: Eine schlanke Linie, die auf seitliches Volumen verzichtet, gleicht aus. Außerdem ist für Sie als zierliche Frau wichtig, den Hals frei zu tragen, weil es streckt. Denn schwer auf die Schulter fallendes Haar drückt die Silhouette und lässt „halslos“ erscheinen, besonders wenn Sie dann noch Blusen- und/ oder Jackenkragen in dieser Partie tragen. Kurzes, kinnlanges oder in einem schmal geschnittenen Bob/ Longbob geschnittenes Haar ist vorteilhaft, bei jungen Frauen auch ein tief gebundener Pferdeschwanz oder ein eleganter Knoten. Zu hoch gebunden lässt ein Zopf schnell kleinmädchenhaft wirken – und das ist schließlich das letzte, was eine Frau mit kurzer Statur erreichen möchte. Denn sie ist nur körperlich klein, als Geschäftspartnerin aber eine Größe. Und so möchte sie auch wahrgenommen werden – als eine richtige Maximiliane.
Foto: Xenon 77, Wikimedia Commons unter Creative Commons 3.0 License