Fragen und Antworten von und für Frauen
Wie sollte sich eine Frau um die 30 kleiden, wenn sie einen durchschnittlichen Bürojob hat?
Da darf sie modischer auftreten, sofern ihr Style nicht zuviel Sex-Symbolik hat. Denn die gehört nicht ins Büro. Für Dekolltés gilt immer noch, dass sich die Frau nach vorne beugen können sollte ohne alles zu zeigen – für die Rocklänge, dass sie kürzestenfalls eine Handbreit oberhalb des Knies aufhören darf – vorausgesetzt, Frau kann darin auch elegant gehen, sitzen und sich setzen. Für sehr wichtige Termine sollte sie auch Blazer besitzen, die sie in diesem Fall mit einer Stoffhose/ einem Rock kombiniert, privat aber auch mit Jeans kombinieren kann.
Haben sich gewisse Stilregeln im Laufe der Zeit geändert? Trägt man jetzt z.B. in einer Anwaltskanzlei auch mal Jeans und T-Shirt?
Der Dresscode hat sich tatsächlich sehr gelockert. Casualisierte Outfits verdrängen fast den Businessanzug. Gleichzeitig gibt es aber auch eine Gegenbewegung, die sich betont dem eleganten Stil verschreibt. Gerade in der HAKA, der Herrenkonfektion, haben Manschettenknöpfe & Co. wieder Konjunktur – der Gentleman ist wieder gefragt.
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Jeans und T-Shirt finde ich in eigentlich jedem Beruf unpassend. Es signalisiert eine nachlässige Haltung zur Arbeit, die unprofessionell wirkt. Zum Beispiel ist ja auch die Stimme am Telefon viel professioneller, wenn man Schuhe und gepflegte Kleidung trägt. Betont lässige Teile sollten daher immer mit klassischen zu einem neuen Look gemixt werden. Generell stellt sich bei Casual-Wear auch die Frage, ob es noch zum Alter passt. Betont jugendliche Outfits an reifen Persönlichkeiten wirken nicht stylish, sondern manchmal auch peinlich.
– Wie sieht ein Stil-Notfallplan aus, falls z.B. der Koffer auf dem Flug verloren geht oder man sich morgens den Kaffee to-go über die weiße Bluse schüttet?
An Tagen mit wichtigen Kundenterminen brauchen Sie immer sozusagen einen „Reservetank“, also Ersatzstrumpfhosen, Ersatzkrawatte und eben auch eine neutrale frische Bluse im Büroschrank oder im Auto. Als Prophylaxe beim Verlust von Reisgepäck lohnt es sich, den schicksten und edelsten Anzug/ das Kostüm für den wichtigsten Termin (den man sich natürlich auf den ersten Tag gelegt hat) bereits auf der Reise anzuziehen. Das Handgepäck erlaubt eine Ersatzbluse/ ein Ersatzhemd und vielleicht noch ein Tuch/ eine zweite Krawatte in der Kabine mitzunehmen – und Puder, Lippenstift und Zahnbürste hat ohnehin jede Frau in der Handtasche dabei …
Außerdem gehört ein Anschriftendoppel oben ins Gepäck, dann kann es zuverlässiger nachgeschickt werden, wie bei Paketen.
Was ist ein absolutes Kleidungs-No-go im Job, egal welche Branche und welche Position?
Bei Frauen: Zu hohe Schuhe, in denen sie nicht gehen kann, zu kurze Röcke und ungepflegte Erscheinung. Bei Männern: Zu lange Hosenbeine, Kurzarmhemden und ungepflegte Erscheinung.
Sollte man die Kollegin auf einen Fashion faux-pas hinweisen? Oder lieber schweigen?
… ich würde es lieber Stil-Faux-pas nennen wollen. Denn Mode erlaubt viel, manchmal auch, was nicht gut aussieht. Eine Kollegin würde ich auf jeden Fall darauf aufmerksam machen und dabei klarstellen, dass Sie es ihr sagen, um ihr die Peinlichkeit zu ersparen, dass andere es bemerken und hinter vorgehaltener Hand tuscheln. Sie geben der Kollegin damit ein Stück Souveränität wieder.
Bei jeder „Kritik“ sollte man sich vorher aber sicher sein, dass sie wirklich gut gemeint und vor allen Dingen als Ich-Botschaft formuliert ist.
Foto: LOI Moden GmbH